Ausverkaufte Kulturnacht lockte Künstler*innen und Kulturbegeisterte in die Magdeburger Nacht

Dem Regenwetter und den Einschränkungen zum Trotz können die Veranstalter der 7. Magdeburger Kulturnacht am Samstag ein sehr positives Resümee ziehen. Mit den maximal zulässigen 1.000 Besucher*innen war die stadtweite Veranstaltung ausverkauft. „Die Begeisterung für das umfangreiche Programm war den Kulturnachtschwärmer*innen anzumerken, gab es doch coronabedingt seit fast einem halben Jahr kein Angebot mit so viel Kultur in dieser großen Bandbreite in Magdeburg“, zieht Mirko Stage, einer der Mitorganisatoren der Magdeburger Kulturnacht, eine erste Bilanz.

Auf den fünf Kulturinseln in Stadtfeld, Buckau, Neue Neustadt, Sudenburg und in der Innenstadt erlebte das Publikum an 30 Veranstaltungsorten einen bunten Kulturabend. Mehr als 50 größtenteils lokale Künstler*innen und Gruppen standen auf etablierten und improvisierten Bühnen. Unter dem diesjährigen Motto „Raus Rein“ öffneten unter anderem städtische Einrichtungen wie das Dommuseum Ottonianum, das Gesellschaftshaus, das Kulturhistorische Museum und das Museum für Naturkunde oder das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen.

Auch zahlreiche Kultureinrichtungen freier oder privater Träger wie der Moritzhof, das Volksbad Buckau, die Feuerwache, das Forum Gestaltung oder die OLi-Lichtspiele haben sich an der Kulturnacht beteiligt. Im schauWERK auf der Ernst-Reuter-Allee zeigten Designstudierende der Hochschule Magdeburg-Stendal einen spannenden Mix aus Design, Musik und Interaktion. Zu den ungewöhnlichsten Kulturorten im diesjährigen Programm zählten unter anderem die Kapelle auf dem Westfriedhof mit einem Best-of-Programm von Tabea & Tobias Wollner, Schattentheater im werk4, Gospel in der St.-Gertrauden-Kirche oder Hörspiel in der historischen Straßenbahn.

Aus einem kleinen Technikproblem zum Programmstart wurde einfach ein neues digitales Veranstaltungsangebot während des Abends gestaltet: Die Eröffnung aus dem Albinmüller-Turm, unter anderem mit einer Begrüßung von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, konnte aufgrund von Internetstörungen nicht wie geplant live ins Internet und in die beteiligten Veranstaltungsorte übertragen werden. Die Besucher*innen nahmen dies mit Humor, einige vermuteten gar eine künstlerische Absicht dahinter – statt Online-Streams solle endlich wieder Kultur hautnah zu erleben sein. Die Eröffnung wurde vom Offenen Kanal Magdeburg kurzerhand aufgezeichnet und stand noch während der Veranstaltung als Epilog bereit.

Das Motto „RAUS REIN“ wurde übrigens nicht durch die Coronakrise und deren Folgen gewählt, sondern greift mit einem ambivalenten Augenzwinkern die zuversichtliche Kulturhauptstadtbewerbung Magdeburgs auf, eine gewisse Leere verlassen zu wollen.

Die Magdeburger Kulturnacht wird von einem breiten Bündnis Magdeburger Kulturschaffender und Magdeburger Künstler*innen getragen und wurde gemeinsam vom ARTist! e. V., Forum Gestaltung e. V., KulturSzeneMagdeburg e. V., Literaturhaus Magdeburg e. V., Fraueninitiative Magdeburg e. V., Podium Aller Kleinen Künste  e. V., und dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Einrichtungen und Künstlern veranstaltet.